Didaktik der Biologie
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Förderung der Beobachtungskompetenz im Vorschulalter (10/2009-01/2013)

beteiligte Personen:

LMU: Prof. Dr. Birgit J. Neuhaus, Dr. Lucia Kohlhauf

Ende des Jahres 2004 verabschiedete die Kultusministerkonferenz Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss im Fach Biologie, welche in den vier Bereichen Fachwissen, Erkenntnisgewinnung, Kommunikation und Bewertung diejenigen Kompetenzen beschreiben, die die Schüler*innen am Ende der Mittelstufe erlangt haben sollten (KMK, 2004). Um diese Kompetenzen messen und Maßnahmen zu deren Förderung bei dem*r einzelnen Schüler*in ergreifen zu können, sind empirisch überprüfte Kompetenzmodelle erforderlich. In den Naturwissenschaftsdidaktiken existieren bereits erste Kompetenzmodelle für den Bereich der Erkenntnisgewinnung durch Experimentieren (z.B. Mayer, 2007; Hamann, 2007). Doch die Wissenschaft Biologie gewinnt ihre Erkenntnisse keineswegs nur durch das Experiment. Aristoteles und Darwin sind nur zwei große Namen aus der Wissenschaftshistorie des Faches, deren Erkenntnisse auf wissenschaftlichen Beobachtungen beruhen. Wissenschaftliches Beobachten muss deshalb als eigenständige wissenschaftliche Erkenntnismethode angesehen werden, deren Beherrschung einen Grundstock für viele andere naturwissenschaftliche Arbeitsweisen legt.

Ziel des Dissertationsprojektes  ist es ein Modell zu erarbeiten und empirisch zu überprüfen, das die unterschiedlichen Kompetenzausprägungen und Teilkompetenzen im Bereich des wissenschaftlichen Beobachtens beschreibt. Ein systematisches Einüben dieser wissenschaftlichen Arbeitsmethode und deren Reflexion ist unabdingbar im Schulfach Biologie. Doch spätestens mit der Verabschiedung der Bildungs- und Erziehungspläne für Kindertageseinrichtungen ab dem Jahr 2005 (z.B. Bayerisches Staatsministerium/Staatsinstitut für Frühpädagogik München, 2006) lebte in Deutschland erneut die Diskussion auf, ob und inwieweit bereits Kinder unter sechs Jahren in Kindertageseinrichtungen entwicklungsangemessen gefördert werden bzw. werden sollten.

Frühförderung darf in keinem Fall bedeuten, schulische Wissensvermittlung in den Kindergarten vorzuverlegen, sondern muss darauf abzielen die Kinder spielerisch in ihren eigenen Interessen zu bestärken, Kreativität und eigenständiges Denken zu fördern und die Basis für lebenslanges selbstbestimmtes Lernen zu legen.

Genaues Beobachten erfordert Zeit, Geduld, Ausdauer und Konzentration und die Fähigkeit, divergent zu denken, d.h. Neugierde zu zeigen, kreativ, aktiv „suchend“ zu sein - Kompetenzen, die durchaus bereits im Vorschulalter gefördert werden können und sollten. Deshalb werden in einem zweiten Schritt Module entwickelt und evaluiert, mit denen spielerisch die Beobachtungskompetenz im Vorschulalter gefördert werden kann.