Didaktik der Biologie
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Wissenschaftliches Denken in der Biologie – Zusammenhänge mit der Beobachtungskompetenz und Interventionsmöglichkeiten (ENB, 10/2013-09/2016)

beteiligte Personen:

LMU: Prof. Dr. Birgit J. Neuhaus, Prof. Beate Sodian, Dr. Janina Klemm, Dr. Lucia Kohlhauf, Pamela Flores

Beobachtung ist eine der grundlegenden Methoden in der Wissenschaft. Es ist nicht nur selbst eine erkenntnistheoretische Methode, sondern auch eine wichtige Kompetenz für andere Methoden wie Experimentieren oder Vergleichen. Kinder im Vorschulalter sind bereits in der Lage zu beobachten, aber ihre Beobachtungen sind nicht auf der Kompetenzstufe, die für wissenschaftliches Arbeiten benötigt wird (Kohlhauf, Rutke & Neuhaus, 2011). Beobachtungskompetenz besteht aus 3 Dimensionen: detaillierter Beschreibungen, dem Inquiry-Prozess und der Interpretation der Beobachtungen.
Die Dimension des Modells zeigen Parallelen zu früheren Studien aus der Entwicklungspsychologie am wissenschaftlichen Denken. Mehrere Studien fanden heraus, dass Kinder im Vorschulalter und frühen Schulalter sind in der Lage, wissenschaftlich einigermaßen vernünftig, auch wenn ihr Erfolg nimmt ab, wenn die Beweise widerspricht deren vorherige Überzeugungen (Croker & Buchanan, 2011).
Theory of Mind ist die Fähigkeit, sich selbst und anderen mentale Zustände zuzuschreiben (Wellman & Liu, 2004). Dieses Verständnis der verschiedenen Quellen für Überzeugungen und ihre Veränderbarkeit sollte eine Voraussetzung für das Experimentieren sein, wie es auch in einer Studie von Piekny, Grube & Mähler (2013) zum wissenschaftlichen Denken von Vorschulkindern bestätigt werden konnte. In unserer Studie wollen wir Parallelen zwischen der Beobachtungskompetenz und domänenübergreifendem wissenschaftlichen Denken sowie der Theory of mind untersuchen.

In einem zweiten Schritt untersuchen wir, ob die Beobachtungskompetenz von Vorschüler*innen trainiert werden kann. Dazu entwickelten wir altersgerechte, spielbasierte Materialien, die entweder in einem geplanten Trainingsprogramm oder in einer flexibleren Weise im Alltag in der Vorschule genutzt werden können. Die Auswertung dieser Schulungsunterlagen ist auch ein wichtiges Ziel dieses Projekts.
Diese Forschung ist auch Teil des internationalen Graduiertenkollegs "REASON", welches sich auf die Untersuchung spezifischer Aspekte der wissenschaftlichen Begründung und Argumentation im Zusammenhang stehen. Die Forschung im Rahmen dieses Programms ist interdisziplinär ausgerichtet und verknüpft Psychologie, Pädagogik und fachdidaktische Forschung.