Didaktik der Biologie
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Videostudie zum Professionswissen von Biologielehrkräften (ProwiN II; BMBF, 2012-2016)

beteiligte Personen:

LMU: Prof. Dr. Birgit J. Neuhaus, Dr. Christian Förtsch, Dr. Sonja Förtsch, Dr. Lena von Kotzebue

Universität Duisburg-Essen: Prof. Dr. Hans E. Fischer, Prof. Dr. Detlev Leutner, Prof. Dr. Elke Sumfleth, Gerlinde Lenske

Ruhr-Universität Bochum: Prof. Dr. Joachim Wirth, Dr. Hubertina Thillmann

Universität Potsdam: Prof. Dr. Andreas Borowski

Universität Regensburg: Prof. Dr. Oliver Tepner

In den letzten Jahren wurden Studien zur Erforschung des Unterrichts durch Videoanalysen immer mehr Bedeutung zugemessen. Dabei haben Untersuchungen mit dem Schwerpunkt des Zusammenwirkens von allgemeinen und biologiespezifischen Unterrichtsqualitätsmerkmalen (vgl. Wadouh, 2007; Jatzwauk, 2007; Wüsten, 2010) einen großen Beitrag zur Untersuchung des Biologieunterrichts geleistet. Als ein weiterer zentraler Faktor neben der Unterrichtsgestaltung ist das Professionswissen von Lehrkräften zu nennen (Neuhaus, 2007). Dieses wird in der empirischen Bildungsforschung meist in drei Dimensionen eingeteilt: Fachwissen, fachdidaktisches Wissen und pädagogisches Wissen (Baumert & Kunter, 2006). Bisher existieren nur wenige empirische Belege über die Dimensionen des Lehrerprofessionswissens und deren Einflüsse auf die Unterrichtsqualität und die Schülerleistung. Die COACTIV-Studie liefert neben der LMT-Studie erstmals empirische Ergebnisse für Mathematiklehrkräfte hinsichtlich des Lehrerprofessionswissens und dem Zusammenhang mit der Schülerleistung (Baumert et al., 2010; Hill, Rowan & Loewenberg Ball, 2005). Vergleichbare Studien zum Lehrerprofessionswissen und dessen Zusammenhang mit dem Unterricht sowie der Schülerleistung fehlen bisher in Deutschland für die naturwissenschaftlichen Fächer.

An diesem Punkt setzt diese Videostudie an, die in ein vom BMBF gefördertes Verbundprojekt der Universität Bochum, Universität Duisburg-Essen, Universität Regensburg, LMU München und RWTH Aachen für die Erfassung von Professionswissen von Lehrkräften der Naturwissenschaften (ProwiN) eingebettet ist. Das Projekt ProwiN umfasst zwei Phasen. In der ersten Phase des Projektes ProwiN wurden ein Modell für die Erfassung des Fachwissen, fachdidaktisches Wissen und pädagogisches Wissen (Tepner et al., 2012) sowie daran angelehnte Testinstrumente entwickelt (Jüttner, 2012; Witner, 2010; Kirschner, Borowski & Fischer, 2011), die die herausgegriffenen Kategorien des Professionswissens von naturwissenschaftlichen Lehrkräften differenziert erfassen können. Die in der ersten Phase von ProwiN entwickelten Testinstrumente sollen nun in der zweiten Phase des Projektes erneut zum Einsatz kommen. Durch diese werden die kognitiven Komponenten des Professionswissensmit dem Lehrerhandeln – mittels einer Unterrichtsvideographie – direkt in Verbindung gesetzt. Es sollen dabei sowohl die drei Dimensionen des Professionswissens, das konkrete Handeln im Unterricht als auch die Schülerleistung mittels Fragebogen und Videoaufnahmen erfasst werden.

Im Rahmen des in München durchgeführten Dissertationsprojektes sollen Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Dimensionen des Professionswissens und dem beobachtbaren Lehrerhandeln im Unterricht an Gymnasien im Fach Biologie in der 9. Jahrgangsstufe zum Themenbereich Neurobiologie analysiert werden. Zusätzlich sollen differenzierte Vorhersagen über die Wirkung des Professionswissens auf die Leistung und Motivation von Schüler*innen getroffen werden.